Aus für NPD-Büro in Augsburg – «Brecht gegen Faschismus» liefert entscheidenden Hinweis

Am heutigen Mittag (18.10.2010) lieferte das Recherche-Team der Augsburger Projektgruppe «Brecht gegen Faschismus» der Polizei den entscheidenden Hinweis zur Ergreifung der seit Wochen gesuchten NPD-Sympathisantin und Vermieterin des Augsburger NPD-»Bürgerbüros».

Vor einigen Wochen war die schwäbische NPD mit der Pressemitteilung an die Öffentlichkeit gegangen, sie habe ein «Bürgerbüro» eröffnet. Bei ersten Recherchen stellte sich heraus, dass es dem Vermieter nicht bekannt war, dass seine Mieterin, Frau B. die Wohnung an die NPD untervermietet hatte. Das Büro sollte unmittelbar neben dem Geburtshaus von Bert Brecht eingerichtet werden.
Die ca. 40 Jahre alte Frau B. hat der rechtsextremen NPD ihre Wohnung «Auf dem Rain 3″ für die Nutzung als Büroräumlichkeiten zur Verfügung gestellt. B. wurde bereits seit ca. 3 Wochen polizeilich gesucht, da sie laut «Einweisungsbescheid» der Staatsanwaltschaft Augsburg eine Gefahr für sich selbst darstellt.

Zum Ablauf:
Gegen 12:00 Uhr verabredete sich B. mit einem bekannten Rechtsextremisten der Gruppe «Autonome Nationalisten Mering» in dem Lokal «Grafstüberl». Diese «Kameradschaft war neben Gruppe «Nationales Augsburg» Ziel der von der Staatsanwalt letzte Woche in Bayern und Thüringen durchgeführten Durchsuchungen, bei denen u. a. diverse Waffen gefunden wurden. Das Lokal gilt als häufiger Veranstaltungsort der NPD und auch die Vereinigung «Nationales Augsburg» soll dort schon des Öfteren ihre monatlichen Stammtische abgehalten haben. AktivistInnen des Recherche-Teams von «Brecht gegen Faschismus» waren in der Nähe und beobachteten die zwei Rechtsextremen beim Betreten des «Grafstüberl» und alarmierten die örtlichen Polizeikräfte, welche wenige Minuten später Frau B. in Gewahrsam nehmen konnten.

Wichtiger Sieg im Kampf gegen die NPD-Zentrale in Augsburg:
Frau B. gilt als Schlüsselfigur beim Versuch der NPD, eine lokale Zentrale einzurichten, da sie, wie schon erwähnt, die Mieterin der betroffenen Immobilie ist. Nach dem heutigen Erfolg sehen Gegner des NPD «Bürgerbüros» die große Chance, die NPD juristisch aus der Wohnung zu klagen. Juristische Schritte gegen die Anmietung der NPD werden nun eingeleitet.