Landshut wehrt sich gegen Nazis
1500 Menschen aus Landshut und Umgebung setzten am Samstag Abend ein Zeichen für eine tolerante und weltoffene Stadt, für eine Stadt ohne Rassismus und Antisemitismus, ohne Fremden- und Ausländerfeindlichkeit und riefen zu einem entschlossenen Widerstand gegen menschenverachtende Handlungen und Ideologie auf.
Nazi-Schmierereien an Schulgebäuden und der Zuzug eines bundesweit bekannten und vorbestraften Nazis – er war wegen der Vorbereitung eines Sprengstoffanschlags auf die Grundsteinlegung der Synagoge in München verurteilt worden – alarmierten die Landshuter Bevölkerung.
Rund 1.500 Menschen kamen am Samstag Abend in die Landshuter Altstadt, um ein leuchtendes «Zeichen gegen Rechts» zu setzen. Aufgerufen dazu hatte der «Runde Tisch gegen Rechts», dem auch die SPD angehört. «Besorgniserregend sei auch das regelmäßige Aufmarschieren der extremen Rechten in Niederbayern», so die Kreisvorsitzende der SPD im Landkreis Landshut, Ruth Müller, die gleichzeitig im niederbayerischen SPD-Arbeitskreis gegen Rechts aktiv ist.
Der Schauspieler Michael Lerchenberg rief dazu auf, sich tagtäglich immer und überall mit der Präsenz des Rechtsextremismus auseinandersetzen. Gemeinsam müsse man Maßnahmen entwickeln, die solche Erscheinungen zurückdrängen. Ein gemeinschaftliches Miteinander sei dafür Voraussetzung, um Grenzen zu setzen und das Demokratiebewusstsein in den Mittelpunkt zu stellen.
Das Zitat des Wiener Kabarettisten und Musikers Gerhard Bronner brachte viele Besucher der Lichterkette zum Nachdenken:
«Es gibt drei Dinge, die sich nicht vereinen lassen:
Intelligenz, Anständigkeit und Nationalsozialismus.
Man kann intelligent und Nazi sein – dann ist man nicht anständig.
Man kann anständig und Nazi sein – dann ist man nicht intelligent.
Und man kann anständig und intelligent sein – dann ist man kein Nazi.»
Gegen 18.15 Uhr wurden die Lichter in der Altstadt gedimmt und so konnte die Landshuter Altstadt von den mitgebrachten Kerzen erleuchtet werden.