Bewegung im braunen Sumpf
Sie hatten sich einen Ort außerhalb der Stadt gesucht, zwischen Wiesen und Feldern, wo es außer einer Gärtnerei keine Nachbarn gibt, die Anstoß nehmen könnten an einer Freiluft-Party am Samstagabend. Einige Seen und Tümpel haben die Moosinninger am Ortsrand, Feiern finden hier öfter statt. Am vergangenen Samstag jedoch traf sich in der Nähe eines Fischweihers eine dubiose Gruppe: An die 40 Neonazis folgten einer Einladung zum «Wiegenfest oberbayerischer Kameraden». Per Flugblatt war für das Treffen geworben worden, ein Lorbeerkranz, zwei gekreuzte Dolche sind auf dem Flyer abgebildet, der aufruft zur Feier unter dem Motto: «Einer für alle und alle für einen». Mit Musketier-Romantik hat das allerdings wenig zu tun. Eher mit Nazi-Nostalgie. Und für die Logistik sorgte ein alter Bekannter der Sicherheitsbehörden: Martin Wiese.
ein Bericht der Süddeutschen Zeitung von F. Obermaier und M. Maier-Albang