Sachbeschädigung als Strategie

Naziparolen in Schney

Die Serie der von Nazis begangenen Sachbeschädigungen in Franken setzt sich fort. Nachdem im Vorfeld des 1. Mai in Nürnberg an den Büros der Linken und der SPD die Scheiben mit rechtsextremen Aufklebern versehen wurden, war jetzt die Bildungsstätte Schloss Schney in Lichtenfels Ziel der Nazis.

Am vergangenen Wochenende fand ein Seminar der Rosa-Luxemburg-Stiftung in der Franken-Akademie Schloss Schney statt. Thema der zweitägigen Veranstaltung war «Rechts wo die Mitte» ist. Bereits im Vorfeld hetzte der «Fränkische Heimatschutz» auf seiner Homepage massiv gegen das Seminar und die Bildungseinrichtung in Lichtenfels.

Unter der Überschrift „Verdeckte Kaderschmiede für Linksextremisten?“ forderte der «Fränkische Heimatschutz» am Freitag seine Leser auf, den Druck gegenüber Antifaschist_Innen zu erhöhen. Der zynisch geschriebene Artikel gipfelte in einem Aufruf, die Bildungsstätte in Schney zu „besuchen“: «Schloss Schney -immer eine Reise wert. Besonders an den ersten Mai-Wochenenden soll es dort außergewöhnlich schön sein.» Ein Leser kommentiert dies mit: «Breivik übernehmen Sie!»

Und der erste „Besuch“ ließ nicht lange auf sich warten: Mit eindeutigem Bezug zum Nationalsozialismus wurde am Wochenende im Eingangsbereich des Grundstückes die Parole: «Roten Terror stoppen, NS Jetzt» angebracht.

Der Fränkische Heimatschutz soll Mitte der 90er Jahre vom informellen Anführer des Thüringischen Heimatschutz Tino Brandt als bayerischer Ableger gegründet worden sein und steht dem Freien Netz Süd nahe.