Europa kann erst mal nicht „erwachen“

Nazis entgegentreten!

Die Gemeinde Roden/Ansbach hat inzwischen das von Norman Kempken für den 10. August angemeldete Rechts-Rock-Festival „Europa erwacht“ untersagt. Die Veranstaltung sollte auf der gleichen Wiese stattfinden wie der „Nationale Frankentag“ vor zwei Jahren.

Damals war einer der Hauptredner der wegen eines geplanten Bombenanschlags vorbestrafte Martin Wiese, der in seiner Rede u. a. Journalisten mit der „Todesstrafe“ durch den „Volksgerichtshof“ drohte . Dafür wurde er inzwischen verurteilt, das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Die Gemeinde Roden/Ansbach begründet ihr Verbot zum einen mit dem Gefahrenpotential, das von dieser Veranstaltung ausgehe. So schreibt die Mainpost in ihrer online-Ausgabe: „Laut der Anmeldung Kempkens werden bis zu 350 Personen bei dem Festival erwartet. Es sollen Bands aus Estland, Ungarn und Deutschland spielen, darunter „Die Lunikoff-Verschwörung“ um Sänger Michael Regener. Eine frühere Band von ihm erwies sich als kriminelle Vereinigung, Regener wurde zu drei Jahren und vier Monaten Haft verurteilt. Zwischen den Auftritten sollen mehrere Redner sprechen, so auch Tony Gentsch aus Hof. Gentsch ist erst seit Mai wieder auf freiem Fuß, nachdem er eine 26-monatige Haftstrafe wegen Volksverhetzung abgesessen hat.“

Weiterhin macht der Bürgermeister in dem Bescheid auch deutlich, dass die Wege, über die die Nazis zum Grundstück gelangen wollen, nur für den land- und forstwirtschaftlichen Verkehr freigegeben sind. Und er weist als weitere Begründung für das Verbot des Festivals auf die Waldbrandgefahr hin.

Das Bündnis „MSP ist bunt“ mobilisiert für den 10. August zu einer Kundgebung „für Toleranz, für Zivilcourage, gegen Rechts“. Sie soll ab 13 Uhr in der Dorfmitte von Ansbach stattfinden. Mit der Aktion soll „ein eindeutiges, politisches Zeichen gegen rechte Tendenzen“ gesetzt werden, „die leider auch im Kreis Main-Spessart wieder vernehmbar sind“.