Aschaffenburg: NPD-Vorsitzender Apfel vorübergehend festgenommen

Wie verschiedene Medien übereinstimmend berichten, wurden dreizehn Funktionäre der NPD, die derzeit im Rahmen ihrer Deutschland-Tour in Bayern unterwegs sind, nach der Kundgebung in Aschaffenburg vorübergehend festgenommen wegen des Verdachts der schweren Körperverletzung. Durch die Begleitmannschaft des NPD-Lkws hatte es vorher Angriffe gegen Passanten und einen Radfahrer gegeben. Unter den Festgenommenen war auch der NPD-Bundesvorsitzende Holger Apfel.
Spiegel online berichtet: «Laut Polizei hatte es zwei Vorfälle gegeben: Kurz nach Abfahrt des NPD-Fahrzeugkonvois in Aschaffenburg am späten Mittwochnachmittag sollen Anhänger der rechtsextremen Partei aus einem der beiden VW-Busse gesprungen sein. Sie sollen aus einem Feuerwehrlöscher Schaum auf mehrere Passanten versprüht haben. Verletzt worden sei dabei niemand. Danach sei der Tross, bestehend aus einem Lastwagen und den beiden Bussen, weitergefahren – allerdings nur 200 Meter. Dort sei dann ein Radfahrer aus einem der VW-Fahrzeuge heraus attackiert worden – wieder mit dem Inhalt eines Feuerlöschers. (…) Der Radfahrer sei durch das Pulver, das er in die Augen bekam, verletzt worden, teilte die Polizei mit.»
Nachdemm sich keiner der NPDler als Täter zu erkennen gab, nahm die Polizei die komplette Mannschaft fest und brachte sie zur Vernehmung nach Aschaffenburg zurück. Der für den gleichen Tag geplante Auftritt der Apfel-Truppe in Hanau musste deswegen entfallen, die Vernehmungen zogen sich ca. drei Stunden hin. In der von der NPD veröffentlichten Presseerklärung findet man kein Wort zu der Feuerlöscherattacke, stattdessen wird von einem «Angriff» auf den NPD-Lkw schwadroniert, die Festnahmen seien „abenteuerlich und eines Rechtsstaates unwürdig“ gewesen.
Bei der NPD-Kundgebung in Aschaffenburg demonstrierten vorher mehrere hundert Menschen gegen den Auftritt der Nazis.
Der Bericht in der Süddeutschen Zeitung
Der Bericht bei SPIEGEL online
aktualisiert 12.09.13, 12.30 Uhr