News aus Unterfranken

Neonazi-AufmarschWürzburg: 19 Autos mussten für 21 Neonazis weichen

Bescheiden und übersichtlich fiel gestern die Beteiligung an einer rechtsextremen Gedenkveranstaltung in Würzburg aus. Anlass war der Jahrestag der Bombardierung der Stadt gegen Ende des Zweiten Weltkrieges. Mehrere Hundert Menschen protestierten lautstark gegen den mit einem großen Polizeiaufgebot abgesicherten Rundgang. Am Samstag waren in einer eigenen Veranstaltung schon über 5.000 Demokraten gegen den Neonazi-Aufmarsch, aber auch gegen die von Pegida ausgehenden Stimmungen, auf die Straße gegangen.

PegidaWügida: Der Ton wird rauer

Wügida legt nach: Mittlerweile gehören persönliche Angriffe bis hin zur Aufforderungen, sich zu erschießen, zum Repertoire der 12. Kundgebung des Pegida-Ablegers in Würzburg. Mit Russland und einer Veranstaltung der SPD zu Pegida und Co. gab es weitere Themen, denen ungefähr noch 85 Anhängerinnen und Anhänger lauschen wollten. Zu der vom DGB organisierten Gegenveranstaltung fanden sich 350 Teilnehmer ein.

Pegida / WügidaWügida mobilisierte trotz Werbung nur 120 Anhänger

Eine stationäre Kundgebung und keinen Spaziergang hatte das Orga-Team von Wügida für den letzten Montag geplant. Trotz Werbung auf dem Blog Politically Incorrect (PI) stagnierte die Anzahl an Unterstützern. Der Ort war vor allem wegen der Kulisse am Main vor der beleuchteten Festung gewählt worden. Viele der Aussagen halten einem Faktencheck nicht stand. Bestätigt hat sich die vermutete Zusammenarbeit mit organisierten Neonazis.

WügidaWürzburger Pegida-Ableger aufs Maul gschaut

Auch in der Universitätsstadt Würzburg zog es Pegida-Anhänger am Montag wieder auf die Straße. Das Orga-Teamverkündeten stolz die zweitmeiste Zahl an Spaziergängen nach Dresden. Die Teilnehmerzahl ging aber stark zurück. Etwa 800 bis 1000 Gegendemonstranten bei einer Gegenveranstaltung und am Rand der Strecke ließen die teilweise rassistischen Reden und Schilder nicht unkommentiert.

Rathäuser in Unterfranken stehen rechten Rednern offen

Am Main werden am Wochenende zwei Rathäuser geöffnet, um Rednern des rechten Randes eine Bühne zu bieten. In Schweinfurt verleiht die „Kronauer-Stiftung“ am Samstag einen Preis für vermeintliche Forschung „gegen die Political Correctness“, in Würzburg spricht einen Tag früher Michael Paulwitz als Festredner beim Bund der Vertriebenen. Die Reaktionen der beiden Rathauschefs sind höchst unterschiedlich.