Drei Tage lang tourte die NPD durch sechs bayerische Städte und verkaufte dies anschließend selbstredend als Erfolg – doch auch die rechtsextreme Partei müsste erkannt haben, dass es das auf keinen Fall war. Viel eher offenbarte die Deutschlandfahrt der NPD durch Bayern den desolaten Zustand des Landesverbands und die schlechte personelle Aufstellung der neonazistischen Partei.
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NPD Bayern: Ollert am Ende?

Seit der Aufdeckung der Verbrechen des „Nationalsozialistischen Untergrund“ bemüht sich der bayerische NPD-Vorsitzende Ralf Ollert noch mehr die vom Bundesvorsitzenden seiner Partei Holger Apfel propagierte „seriöse Radikalität“ umzusetzen. Er distanziert sich insbesondere von den im „Freien Netz Süd“ zusammengeschlossenen Kameradschaften und will mit ihnen nicht mehr zusammen arbeiten. Das hat jetzt seinen Stellvertreter Karl Richter (Bundesvorstandsmitglied der NPD und Stadtrat der „Bürgerinitiative Ausländerstopp“ in München) auf den Plan gerufen.
Münchner Stadtrat will NPD-Tarnorganisation „Bürgerinitiative Ausländerstopp“ verbieten lassen
Die Politik macht Nägel mit Köpfen, der NPD und ihrer Tarnorganisation „Bürgerinitiative Ausländerstopp“ (BIA) soll es nach den Plänen des Münchner Stadtrates an den Kragen gehen: Die Lokalpolitiker werden heute einen Antrag verabschieden, der ein Verbot der BIA fordert.
Thesenpapier von Karl Richter (NPD): Täuschen und Tarnen
Karl Richter, stellvertretender Bundesvorsitzender der NPD, Chefredakteur der NPD-Zeitung „Deutsche Stimme“ und Stadtrat in München fordert in einem Thesenpapier seine Partei auf, weniger auf „Nostalgie“, sondern mehr auf „moderne“ Politik zu setzen: „Unser Erscheinungsbild ist insgesamt konsequent zu entnostalgisieren und an die Sehgewohnheiten der Gegenwart anzunähern.“ und „Wo der einzelne darüber hinaus seine weltanschaulichen Wurzeln und Vorbilder sieht, geht niemanden etwas an. Im Zweifelsfall gilt: daran denken, nie zeigen.“ Mit seinen Vorschlägen bezieht er sich deutlich auf die NSDAP: „Im Gegensatz zu uns war die NSDAP in Stil, Auftreten und Methoden eine ultramoderne Massenpartei, die es damit konkurrenzlos erfolgreich in die Mitte des Volkes schaffte. Dort müssen wir auch hin!“
Die bayerische NPD fordert Arbeitsdienst für Hartz-IV-Empfänger, Leiharbeiter und Praktikanten
Der Landesverband Bayern der NPD fordert die Einführung eines „Arbeitsdienstes, der eine Beschäftigung aller in den Arbeitsmarkt nicht integrierbaren Deutschen gewährleisten soll“. Dies ist eines der Ergebnisse der Landesklausur der NPD, zu der der Landesvorsitzende Ollert eingeladen hatte und die gemeinsam mit Vertretern der Kameradschaften im Januar in Mittelfranken stattfand.