Ein Neonazi kauft einen Gasthof, aber niemand regt sich auf – wäre doch schlimmer, wenn eine ausländische Familie einziehen würde, sagen Nachbarn.
Die Bewohner von Oberprex lieben die Idylle: sanfte Hügel, getaucht in das kräftige Grün der sprießenden Gerste, Vogelzwitschern, ab und zu mal ein Auto, sonst nur Natur – und am Wochenende ein paar Neonazis.
Ordentlich parken sie ihre Autos vor dem Haus mit der Hausnummer 47, sie schauen sich kurz um, dann verschwinden sie durch die Tür mit der Aufschrift «Privat! Kein Zutritt!». Ein «Festle» feiern die Neonazis nebenan gelegentlich, erzählt der Nachbar.
Eine Reportage von Frederik Obermaier in der Süddeutschen Zeitung